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Reparaturen und Instandhaltung: Die Effektivität des partiellen Strahlens

Reparatur-, Sanierungs- und Instandhaltungsbeschichtungsarbeiten lassen sich grob in vier Kategorien einteilen: 

  • Partielles Strahlen (Spot-Strahlen):  diese wird in Betracht gezogen, wenn die beschichtete Fläche nur örtlich begrenzten (punktuellen) Rost aufweist, und die verbleibende Lackschicht intakt, fest haftend und in gutem Zustand ist. 
  • Feuchtstrahlen und Sweepen: diese Variante sollte in Betracht gezogen werden, wenn der beschichtete Bereich größere örtliche (punktuelle) Rostbildung aufweist, während die angrenzende Beschichtung weitgehend intakt ist. 
  • Größere Instandhaltungsarbeiten 
  • Temporäre, provisorische Beschichtung. 

Werfen wir einen genaueren Blick auf das Spot-Strahlen, das Sweepen und die Notwendigkeit einer geeigneten Oberflächenvorbereitung. 

Die Reparatur von beschädigten, beschichteten Stahloberflächen ist ein kompliziertes und oft arbeitsintensives Unterfangen. 

Die Wahl der Reparaturtechniken ist für jede dieser Klassifizierungen von entscheidender Bedeutung, doch häufig entscheiden sich Anlagenbesitzer für scheinbar kosteneffiziente, aber minderwertige Methoden wie Bürsten, Schleifen oder mechanische Power-Tools. Diese Verfahren sind leicht zugänglich und werden zunächst als kostengünstig angesehen, reichen aber nicht aus, um Korrosion und angegriffene Beschichtungen gründlich zu entfernen. Dies führt zu einer frühzeitigen Verschlechterung der neu aufgetragenen Beschichtungen, was wiederholte Reparaturen erforderlich machen. In der Korrosionsschutz-Branche ist allgemein bekannt, dass 75 % der Beschichtungsfehler auf eine unzureichende Oberflächenvorbereitung zurückzuführen sind. 

Der SSPC-Standard SSPC -SP-18 enthält die Anforderung für das partielle Strahlen und Sweepen einer zuvor beschichteten Stahloberfläche. 

Diese Technik kann eine wirtschaftliche Möglichkeit sein, um vorhandene Beschichtungen, die noch eine gewisse Lebensdauer haben, zu erhalten. Das Ziel besteht darin, alle unbrauchbaren Beschichtungen zu entfernen, alle freiliegenden Stähle bis zu einem fast weißen Metallreinheitsgrad zu reinigen und die verbleibenden brauchbaren Beschichtungen gleichmäßig aufzurauen.  
Das Verfahren ist nicht neu, aber SSPC-SP 18 ist die erste Industrie-Norm, die dieses Verfahren umfassend beschreibt.   

Beim gründlichen Spot-Strahlen und Sweepen wird die gesamte zu bearbeitende Oberfläche einer starken Strahlleistung ausgesetzt. Beschichtungen, diesem nicht standhalten, werden entfernt, während die verbleibende Beschichtung für eine zusätzliche Beschichtung vorbereitet wird. Bereiche mit freiliegendem Stahl werden so weit vorbereitet, dass sie nahezu weiß gestrahlt werden können.  

Bei der ursprünglichen Aufbringung von Beschichtungssystemen auf Stahloberflächen ist das Sandstrahlen die bevorzugte Methode, mit der eine gründliche Reinheit nach Standards wie SA 2,5 oder SA 3 erreicht wird. Dieses ist auch für wirksame Spot-Repair-Maßnahmen von entscheidender Bedeutung, denn es wird die vollständige Entfernung von Korrosion und das Abtragen beschädigter Beschichtungen bis auf eine robuste, fest haftende Grundschicht gewährleistet. Wird dieser Schritt vernachlässigt, führt dies zu anhaltenden Problemen in den betroffenen Bereichen. 
 
Spot-Strahlen wird auch in den Spezifikationen für die Reparatur von Beschichtungssystemen bei neuen Projekten empfohlen, die während des Baus beschädigt wurden und wird in SSPC-SP-18, Abschnitt 2.2, als "örtlich begrenzte Strahlreinigung, wie sie bei der Oberflächenvorbereitung für Wartungsanstriche verwendet wird" beschrieben. Es wird oft auf bestimmte Bereiche angewandt, in denen Korrosion oder Beschichtungsschwächen offensichtlich sind (z. B. Blasenbildung, Delamination, Risse). 

Das folgende Instandhaltungsverfahren sollte an allen Stellen angewendet werden, an denen partielle Korrosion/Schäden aufgetreten sind: 

Der Bereich des Stahls, in dem die Beschichtung repariert werden muss, muss trocken und frei von Schmutz, Staub, Öl und Fett sowie loser und abblätternder Farbe oder anderen Verunreinigungen sein. Das Sandstrahlen der beschädigten Bereiche sollte im Stopp-Start-Verfahren durchgeführt werden, um sicherzustellen, dass die intakte Beschichtung nicht durch zu starkes Strahlen beschädigt wird. Das Oberflächenprofil des partiell gestrahlten Bereichs muss für das vorgesehene Beschichtungssystem geeignet sein. 

Das Abdecken der intakten Beschichtung zur Vermeidung von Überstrahlungsschäden kann erforderlich sein. Die Kanten der intakten Beschichtung, die an die metallisch blanken, gereinigten Flächen angrenzen, müssen bis zu einer intakten Oberfläche zurückgefedert und in einem Abstand von 100 mm von der Kante des blanken Metalls aufgeraut werden. 

Um die beschädigte Stelle herum darf keine lose oder abblätternde Farbe zurückbleiben.  Für ästhetische Verbesserungen oder eine vollständige Erneuerung der Oberfläche wird ein sanftes Sweepen der vorhandenen intakten Beschichtung mit feineren Strahlmitteln durchgeführt und in SSPC-SP-18, Abschnitt 2.3, beschrieben als "Ein schneller Durchgang des Strahlmusters über eine Oberfläche, um loses Material zu entfernen und die Oberfläche ausreichend aufzurauen, um eine Farbschicht erfolgreich aufzunehmen." 

Beim Sweepen sollte Folgendes beachtet werden: 

  1.  Alle Oberflächen, einschließlich korrodierter Stellen und intakter Lackierung, müssen feucht gestrahlt werden. 
  2. Verwenden Sie ein feines Granat-Strahlmittel wie GMA Newsteel™.
  3. Strahlen Sie aus einer Entfernung von 450 bis 550 mm von der lackierten Oberfläche in einem Winkel von höchstens 45° zur Oberfläche.
Durch die Anwendung einer sanften, schrägen Sweep-Technik mit feineren Strahlmitteln wird die Oberfläche für einen neuen Farbauftrag vorbereitet. Die Anwendung dieser Techniken gewährleistet nicht nur die strukturelle und optische Qualität der Reparaturen, sondern unterstreicht auch den strategischen Wert des ‘Spot-Strahlens’ für die Instandhaltung und ästhetische Aufwertung von Stahloberflächen.